Thomas Cromwell, 1. Earl of Essex (* um 1485 in Putney, London; † 28. Juli 1540 in London) war ein englischer Staatsmann unter Heinrich VIII. und der Urgroßonkel von Oliver Cromwell. Er gilt als der Konstrukteur der Henry’schen Reformation in England. Die Institutionen des englischen Staates wurden durch die Verwaltungsreformen Cromwells modernisiert. Er betrieb die Enteignung der englischen Klöster, was ihm den Beinamen Hammer der Mönche einbrachte.
Durch seine Politik wurde die Autorität des Königs im Norden Englands gestärkt, und in Irland wurde mit der Kirchenreform begonnen. Cromwell hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Wales durch die Gesetze zur Eingliederung von Wales 1535–1542 endgültig an England angegliedert wurde. Er gilt auch als Konstrukteur eines bedeutenden konstitutionellen Prinzips, des „King-in-Parliament“. In den 1530er Jahren führte er bedeutende soziale und wirtschaftliche Reformen in England durch. Er unterstützte die Erzeugung und den Export englischer Wollstoffe. Er brachte den Buggery Act 1533 in das englische Parlament ein, der bis 1828 in Kraft war und Homosexualität, Analverkehr sowie Sodomie unter Todesstrafe stellte. 1540 fiel er beim König in Ungnade, wurde verhaftet und unter der Anklage des Hochverrats und der Ketzerei hingerichtet.